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            von Jochen Berger 
                 
              Coburg - Eine Harfe ist natürlich kein Orchester.    Aber wenn Kiko Pedrozo Harfe spielt, zaubert er aus diesem Instrument ein    Meer an Klängen, verwandelt die Harfe scheinbar ganz nach Belieben bald in    eine Gitarre, bald in ein Perkussionsinstrument.  
              Wenn Kiko Pedrozo Harfe spielt, lässt er Vögel zwitschern oder    Züge rasant Fahrt aufnehmen. Vor allem aber lässt er die Harfe von der Liebe    singen – von der Liebe in allen Tonarten. Sie singt von ihr träumerisch und    sehnsüchtig, leidenschaftlich und verzweifelt, verführerisch und mitreißend.    Am Samstag war der gefeierte Instrumentalist, dessen Kunst auch in mancher    Filmmusik zu bestaunen ist („Nirgendwo in Afrika“, „Die weiße Massai“) im    Rahmen seiner ersten Solotournee zu Gast im „Schwarzen Bären“ in Beiersdorf.    Hier, wo ihn das Publikum seit vielen Jahren als kongenialen instrumentalen    Partner des Mün chner Songwriters Franz Benton feiert, stand Kiko Pedrozo    diesmal nicht als Begleiter auf der Bühne, sondern als Solist im Mittelpunkt.  
              Ursprünglich wollte Kiko Pedrozo gemeinsam mit dem    Akkordeonisten Hansi Zeller sein Programm „Von Südamerika bis ins Allgäu und    zurück“ vorstellen. Weil Zeller aber kurzfristig erkrankte, präsentierte    Pedrozo im Trio mit zwei Mitgliedern seiner Band „Die Paraguayos“ kurzerhand    eine musikalische Rundreise durch Mittel- und Südamerika – von Venezuela bis    hin zu Pedrozos Heimatland Paraguay, von Mexiko bis Argentinien.  
              Kiko Pedrozo und seinen beiden Mitstreiter an Gitarre und    Bassgitarre begeisterten ihre Fans immer wieder durch ihr bestens    harmonierendes Zusammenspiel, obwohl die kurzfristig arrangierte    Vortragsfolge immer wieder improvisiert wirkte und im zweiten Teil ganz    ungeniert Wunschkonzert-Qualitäten enthüllte.  
              Ohne jegliche Lautsprecher-Unterstützung faszinierte das Trio    seine Zuhörer mit seiner mitreißenden Musikalität. Kiko Pedrozo verzauberte    dabei nicht nur mit seiner immer wieder frappierenden Virtuosität an der    Harfe, sondern verblüffte zudem unvermuteten vokalen Qualitäten als    Latino-Tenor. Ausdauernder Beifall.   |